Die Neugestaltung Sachsens im Geist der Veränderung

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Sachsen, ein Land reich an Tradition und Geschichte, zum Schauplatz geopolitischer Umwälzungen, die sein Schicksal nachhaltig prägen sollten. Die Annexion durch Preußen, ein Ereignis, das sowohl Konflikte als auch Kooperationen nach sich zog, veränderte die politische, soziale und wirtschaftliche Landschaft Sachsens grundlegend. Dieses Essay untersucht die Auswirkungen dieser bedeutenden Epoche und beleuchtet, wie Sachsen sich innerhalb des neuen deutschen Staatsgefüges neu erfand.

Historische Wendepunkte

Die Annexion Sachsens durch Preußen war kein abrupter Akt der Aggression, sondern vielmehr der Höhepunkt einer Reihe politischer Manöver, geprägt von der Diplomatie Österreichs und Preußens. Das feste Eintreten Österreichs für die Erhaltung Sachsens, verbunden mit den geschickten Verhandlungen sächsischer Vertreter in Berlin, mündete schließlich in einen Friedensvertrag, der Sachsen zwar in den Norddeutschen Bund führte, aber eine vollständige Annexion verhinderte. Diese Ereignisse waren nicht nur Zeugen diplomatischer Finesse, sondern auch Wendepunkte, die die politische Zukunft Sachsens entscheidend formten.

Soziale Verwebungen

Die sozialen Auswirkungen der Annexion und der nachfolgenden politischen Integration waren vielschichtig. Sachsen, bekannt für seine blühende Kultur und Industrie, sah sich mit einer neuen politischen Realität konfrontiert, die sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich brachte. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, die Umstrukturierung der Armee und die Integration in das preußische Militärsystem waren nur einige der Änderungen, die das alltägliche Leben der Sachsen beeinflussten. Gleichzeitig boten die neuen Verhältnisse Möglichkeiten für wirtschaftliches Wachstum und sozialen Fortschritt.

Wirtschaftlicher Aufschwung

Die wirtschaftlichen Folgen der politischen Integration waren tiefgreifend. Die Annexion durch Preußen öffnete Sachsen die Türen zum größeren deutschen Markt, was zu einem Aufschwung in Industrie und Handel führte. Die Eingliederung in den Zoll- und Handelsverbund des Norddeutschen Bundes erleichterte den Austausch von Gütern und förderte die industrielle Innovation. Sachsen nutzte diese Gelegenheit, um seine Stellung als eines der industriellen Zentren Deutschlands zu festigen und zu erweitern.

Diplomatische Dimensionen

Auf der diplomatischen Bühne musste Sachsen seine Position innerhalb des neuen Deutschen Reichs neu definieren. Die Beziehungen zu anderen deutschen Staaten und die Anpassung an die preußisch dominierte Außenpolitik erforderten diplomatisches Geschick und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Trotz seiner eingeschränkten Autonomie gelang es Sachsen, eine aktive Rolle im politischen System des Reiches zu spielen und seine Interessen auf nationaler und internationaler Ebene zu vertreten.

Blick in die Zukunft

Die Annexion Sachsens durch Preußen und die folgenden Entwicklungen waren mehr als nur Fußnoten in den Geschichtsbüchern. Sie waren entscheidende Momente, die nicht nur die Zukunft Sachsens, sondern auch die des gesamten deutschen Staates prägten. Durch die Überwindung von Herausforderungen und die Nutzung neuer Möglichkeiten gelang es Sachsen, sich in der veränderten politischen Landschaft erfolgreich neu zu positionieren. Die Geschichte Sachsens in dieser Epoche ist ein Zeugnis für die Fähigkeit zur Anpassung und Erneuerung, ein Erbe, das bis heute nachwirkt.

Der Geist der Veränderung

Die Luft in Sachsen war erfüllt von einem Gemisch aus Unsicherheit, Hoffnung und dem unvermeidlichen Gefühl des Wandels. Während einige Bürger die Annexion durch Preußen als Ende einer Ära sahen, begriffen andere sie als Beginn neuer Möglichkeiten. In den Cafés von Leipzig und den Gassen von Dresden wurden leidenschaftliche Debatten über die Zukunft Sachsens geführt. Die Menschen standen vor der Herausforderung, sich in einer neuen politischen Landschaft zurechtzufinden, die sowohl Risiken als auch Chancen bot.

Schlachtfelder der Innovation

Die Integration Sachsens in den Norddeutschen Bund und später in das Deutsche Reich katalysierte eine Welle technologischer und industrieller Innovationen. Sachsen, bereits bekannt für seine Textilindustrie, wurde zu einem Vorreiter der industriellen Revolution in Deutschland. Die Eisenbahn, ein Symbol des Fortschritts, verband entlegene Regionen Sachsens mit den großen Handelszentren, förderte den Austausch von Ideen und Waren und beschleunigte das Wirtschaftswachstum.

Stimmen der Zeit

"Die Veränderungen kommen rasch, und wir müssen uns anpassen", schrieb ein Dresdner Kaufmann in einem Brief an einen Freund. Zeitzeugenberichte aus dieser Epoche zeichnen ein lebendiges Bild der damaligen Gesellschaft. Tagebücher und Briefe enthüllen die Sorgen und Hoffnungen gewöhnlicher Menschen und bieten einen einzigartigen Einblick in eine Zeit des Umbruchs.

Pfade der Bildung

Die politische Neuordnung Sachsens hatte auch tiefgreifende Auswirkungen auf das Bildungswesen. Neue Schulen und Hochschulen wurden gegründet, um den Bedürfnissen einer sich wandelnden Gesellschaft gerecht zu werden. Bildung wurde als Schlüssel zur Förderung des sozialen Fortschritts und zur Sicherung der Zukunft Sachsens erkannt. Die Reformen zielten darauf ab, allen Bürgern Zugang zu Wissen und Bildung zu ermöglichen.

Kunst im Wandel

Die Kunstszene Sachsens erlebte eine Renaissance, inspiriert durch die politischen und sozialen Veränderungen. Maler, Musiker und Schriftsteller fanden neue Ausdrucksformen und Themen, die die Zeit des Wandels widerspiegelten. Kunstausstellungen und literarische Salons wurden zu Treffpunkten für den Austausch von Ideen und zur Diskussion über die Rolle der Kunst in einer sich verändernden Welt.

Brücken der Diplomatie

Sachsens diplomatische Bemühungen in der neuen politischen Konstellation waren geprägt von dem Bestreben, seine Interessen zu wahren und gleichzeitig einen Beitrag zum Erfolg des Deutschen Reichs zu leisten. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten gelang es sächsischen Diplomaten, Sachsen als wertvollen Partner innerhalb des Reichs zu positionieren und seine Stimme in den zentralen politischen Debatten hörbar zu machen.

Architektur des Fortschritts

Die architektonische Landschaft Sachsens wurde durch die Ereignisse nachhaltig geprägt. Neue öffentliche Gebäude und Infrastrukturen, die in dieser Zeit entstanden, spiegelten den Geist des Fortschritts und der Moderne wider. Gleichzeitig bemühte man sich, das reiche kulturelle Erbe Sachsens zu bewahren und in die neue Ära zu integrieren, was der Architektur eine einzigartige Mischung aus Tradition und Innovation verlieh.


Mit den besten Wünschen aus den Tiefen der sächsischen Geschichte,
Ihr treuer Zeitreisender und Bewahrer alter Erzählungen von den verwobenen Pfade der sächsischen Geschichte.

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*Der geneigte Leser möge entschuldigen, dass wir nicht erwähnen, welche Orte, Ortsnamen und Sehenswürdigkeiten im Verlaufe vergangener Jahrhunderte, durch den ersten und zweiten Weltkrieg, viele Jahre entwickelte Sozialistische Gesellschaft und mehrerer Rechtschreibreformen verloren gingen oder geändert wurden.

Quellenangaben:
Inspiriert von den Stimmen sächsischer Ahnen hinter dem Nebel vergangener Zeiten.
Weiße, Geschichte der kursächsischen Staaten, Leipzig 1802-12
Meynert, Geschichte des sächsischen Volkes
Gretschel, Geschichte des sächsischen Volkes fortgesetzt von Bülau, 2. Ausgabe, 1863
Böttiger, Geschichte des Kurstaats und Königreichs Sachsen 2. Auflage, neubearbeitet von Flathe, Gotha 1867-73
v. Witzleben, Die Entstehung der konstitutionellen Verfassung des Königreichs Sachsen Leipzig 1881
Schuster und Francke, Geschichte der sächsischen Armee, 1885
Köhler, Das Königreich Sachsen und seine Fürsten 1886
Gersdorf, Codex diplomaticus Saxoniae regiae (fortgesetzt von Posse, Ermisch und Knothe, 1864)
"Archiv für die sächsische Geschichte" (hrsgegeben von K. v. Weber, 1862-79,
"Neues Archiv" hrsgegeben von Ermisch, Dresden 1880
Tutzschmann, Atlas zur Geschichte der sächsischen Länder, Grimma 1852
Meyers Konversations-Lexikon 3. Auflage 1874 - 1884
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie

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Ministerium Dresden
Sachsen Preussen
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Signale austauschen, nimm die Flagge und zeige unsere Farben

Wirklich schwebte zweihundert Fuß hoch ein Luftschiff nebst Gondel und Reisenden. Es verfolgte genau dieselbe Richtung wie der Victoria. Augenscheinlich hatten die Reisenden im andern Luftschiff denselben Gedanken gehabt, denn auch dort streckte sich eine Hand mit der nämlichen Farbe heraus und wurde grüßend in derselben Weise geschwungen, wie hier von Kennedy. […]
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Stahlträgerprofile

Zulieferant für Unternehmungen des Spezialtiefbaues in Kooperation mit weiteren Partnerunternehmen für Komplettlösung zur Lieferung verschiedenartiger Baueinheiten. Selbige enthalten Spundwände, U-Profile, Larssen-Profile, L-, VL-, AU-, PU-, GU-, EU-Profile, Z- Profile, EZ-, AZ-Profile und andere Profile in EB u. Doppelbohlen, Dichtung, Beschichtung, […]
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König im Königreich Sachsen

Der König führt den Titel König von Sachsen, sein ältester Sohn ist der Kronprinz uund führt gleich den übrigen Prinzen und Prinzessinnen des Albertinischen Hauses den Titel Königliche Hoheit. Alle für das königliche Haus geltenden Familienrechte und Bezüge ordnet das Hausgesetz vom 30. December 1837. Der Hofstaat steht unter dem Ministerium des königlichen […]
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Erde und Meer, finster Wogen rollen, brausend in dunkler Nacht

Des Frühlings warmer Odem weht übers weisse Land, da lös't sich von den Strömen des starren Eises Band. Da grünen neu die Matten, da knospet Baum und Strauch, erwachen tausend Schläfer vom lebenvollen Hauch. Doch wie dem Leben immer der Tod zur Seite geht, und um den Tag der Freude mit dunklem Flügel weht, so zieht auch mit dem Lenze Verderben wild heran, und […]
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Rose, Lilie, Taube und Sonne

Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne, Die liebt ich einst alle in Liebeswonne. Ich lieb sie nicht mehr, ich liebe alleine Die Kleine, die Feine, die Reine, die Eine; Sie selber, aller Liebe Bronne, Ist Rose und Lilie und Taube und Sonne. Quelle: Heinrich Heine Buch der Lieder Lyrisches Intermezzo Junge Leiden - 1817-1821 Buch der Lieder Hamburg 1827 www.zeno.org […]
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Frührotsschein für jede Rose

Ich harre dein seit langer Zeit; gewintert hat es und gemait, - für jede Rose, die erblich, entfaltet eine andre sich; aus jeder Nacht bricht Frührotsschein: ich harre dein! Beautytime ist meine kleine Auszeit im Badezimmer! Von allen kurfürstlichen Gebäuden unter der Schösserei und im Hahnewalde, die nach Beschaffenheit derselben Zeit schön waren, wurden […]
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Ponte dei sospiri, Vaporetto San Marco oder San Zaccaria

Die Ponte dei Sospiri, die Seufzerbrücke, liegt zwischen dem Dogenpalast und dem alten Gefängnis und führt über den Rio di Palazzo, einen etwa acht Meter breiten Kanal. Die Verurteilten wurden in die Haft oder zur Exekution über diese Brücke geleitet. Die Seufzerbrücke erhielt ihren Namen, als Gefangene auf ihrem Weg ins Gefängnis von hier aus zum letzten […]
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Fackelträger, Sarkophag, Herbstabend und erloschner Tag

Durch die halbentlaubten Bäume glimmt der Mond, und still umflicht siegreich die verlassnen Räume seiner Trauer falbes Licht. So dem Blick der Schwermut offen liegt des Menschen Los erhellt, wenn vom ersten Frost betroffen unsres Lebens Schmuck zerfällt. Die Ansichten selbst der Fachmeteorologen stehen sich hier vorläufig noch recht schroff gegenüber, und es […]
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Nach Norden in frierenden Lüften

Bedächtig stille Menschen gehn Am Abend durch den alten Garten. Der Ahnen Marmor ist ergraut Ein Vogelzug streift in die Weiten. Ein Faun mit toten Augen schaut Nach Schatten, die ins Dunkel gleiten. Das Laub fällt rot vom alten Baum Und kreist herein durchs offene Fenster. Ein Feuerschein glüht auf im Raum Und malet trübe Angstgespenster. Opaliger Dunst webt […]
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Lido di Jesolo, der Strand

An einem Sonnensonntag im November oder März werden einem der Espresso und das Cornetto in wenigen Minuten serviert. Im Sommer steht man hier schnell einmal Schlange für ein Eis. Die Profile der Beatles und der Stones, Filmhelden aus Pulp Fiction zieren in den Sand gesteckte Surfbretter und die bunte Mauer des kleinen Häuschens. Einer der bekanntesten fällt mit […]
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Spatzen Lied

Philister in Sonntagsröcklein Spazieren durch Wald und Flur; Sie jauchzen, sie hüpfen wie Böcklein, Begrüßen die schöne Natur. Betrachten mit blinzelnden Augen, Wie alles romantisch blüht; Mit langen Ohren saugen Sie ein der Spatzen Lied. Nach Süden hin schweift der Blick hinaus zu dem langgestreckten Kamme des Erzgebirges. Auch überblickt man von hier aus […]
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Sport und Entspannung bei den Fitness und Wellness Reisen

Bisweilen hält der Kaiser das eine Ende des Stockes und sein Premierminister das andere, bisweilen ist dem Minister allein dies Geschäft übertragen. Aber es zieht offenbar viele Reisende nach Sachsen, eine lebhafte vielköpfige chinesische Busreisegruppe hat sich auf ihrer Europa-Expresstour schon einquartiert. Naturliebhaber erfreuen si­ch an Nordic Walking, […]
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Der wandernde Musikant 6a

Durch Feld und Buchenhallen Bald singend, bald fröhlich still, Recht lustig sei vor allen Wer 's Reisen wählen will! Wenn's kaum im Osten glühte, Die Welt noch still und weit: Da weht recht durchs Gemüte Die schöne Blütenzeit! Die Hexen wollen tanzen, Musik ist wieder da. Unter den vielen anderen Aktivitäten waren auch die Aufführung des französischen […]
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Ämter und Städte Koburg, Rodach, Neustadt an der Haide

Linie Koburg, gestiftet vom zweiten Sohne Ernst des Frommen, Albrecht, 1680, erhielt die Ämter und Städte Koburg, Rodach, Neustadt an der Haide, Sonneberg, Sonnefeld, Neuhaus und das Kloster Mönchroden, erlosch aber schon 1699 wieder. Über ihr Land wurde nach einem langen Erbschaftsstreit zwischen Gotha, Meiningen, Hildburghausen und Saalfeld durch einen Ausspruch […]
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Noch beschäftigte sich der Seemann damit ob er Streichhölzchen ha

Gewiß, erwiderte Pencroff, und das ist ein Glück, denn ohne Streichhölzchen oder Zündschwamm möchten wir schön in Verlegenheit sein. Wir könnten uns doch Feuer verschaffen, wie es die Wilden thun, durch Aneinanderreiben zweier trockener Holzstücke. Das versuche einmal, mein Sohn, und Du wirst sehen, daß Du damit nicht weiter gelangst, als Dir fast die Arme zu […]
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Menschensohn tief im Staub

Der Gaukler liegt erschlagen, weil Euch sein Thun misshagt; Noch Viele werden wagen, was Jener hat gewagt. Sie nehmen Euern Namen hin als willkommnen Raub, Und was Ihr gross geträumet, ziehn sie tief in den Staub. Kehrt um, o Faustus! Macht Euch der Höllenbande los! Dem reuigen Sünder öffnet die Kirche mild den Schoss; Des Sünders Rückkehr feiern dort Engel um […]
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Reisen
Urlaub erleben Abenteuer und Erholung
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Einen Freund, der mir die Sorgen Aus dem wunden Herzen sang, Der an jedem frühen Morgen Freudig mir entgegensprang. Am andern Morgen findet er in seinen Taschen anstatt der Edelsteine und Goldstücke Lehmklumpen und kleine Feldsteine. Die Straßenbäume warfen eigentümliche, fast gespenstische Schatten. Dieses Klangspektrum konnten die Spielleute bei den letzten Gemeinschaftskonzerten mit verschiedenen Spielmannszügen unter Beweis stellen, wie zum Beispiel beim Jugiläumskonzert 10 Jahre Spielmanns- und Fanfarenzüge im Frühjahr 1997 in der Lauinger Stadthalle. Er ist seit jener Nacht noch oftmals am Kapellenberge, ein lustiges Stücklein blasend, vorübergefahren, aber den Gang zu dem im Berge verborgenen Schatze hat er nicht wieder gesehen. So hatte der arme Postknecht durch seinen wohlgemeinten Dank das ihm winkende Glück verscherzt. Jenseits des Grabens standen ruhig die Pferde mit dem Postwagen. Berge für die besten Aussichten ins Zittauer Gebirge. Doch, o weh! Nun fuhr er in das Dorf hinein, wo man ihn längst erwartet hatte. Der Postknecht raffte sich auf, in seinen Gliedern fühlte er furchtbaren Schmerz. Nur mit Müh und Not erkletterte er wieder seinen Kutschbock. In manchen Nächten ist der Eingang zu diesem unterirdischen Gewölbe am Berge deutlich sichtbar. Das tut dieser auch und füllet mit Goldstücken und Edelsteinen seine Taschen. Der Gang endet in einem hohen und weiten Gewölbe. Da geschieht plötzlich ein donnerähnlicher Krach. Hier sind Goldstücke und Edelsteine in riesengroßen Braupfannen aufbewahrt. Das Gewölbe bebt. Die Erde zittert. Der leichtfertige Postknecht aber wird von unsichtbaren Händen erfaßt und fortgeschleudert, so daß er besinnungslos am Boden liegen bleibt. Dann springt er aber vor freudiger Erregung auf das graubärtige Männlein zu, erfaßt dessen eiskalte Hand und ruft überglücklich aus: Ich danke Euch! Ich will deine Seele zurückschicken in das Reich des unendlichen Lichts, wo sie hergekommen ist, und wo der Herr, dessen Name der Hebräer ist und der auch Richter ist. […]
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brach Pencroff von den ersten Bäumen zwei tüchtige Aeste, die er in Stöcke umwandelte und deren Spitze Harbert auf einem Steine nothdürftig bearbeit etc. O, was hätte man jetzt für ein Messer gegeben! Dann drangen die beiden Jäger in dem dichten Grase längs des steilen Ufers weiter vor. Von der Stelle aus, wo er sich nach Südwesten hin wendete, verengte sich der Fluß merklich und seine Ufer bildeten ein sehr schmales Bette, das die Kronen der Bäume von beiden Seiten her überdeckten. Um sich nicht zu verirren, beschloß Pencroff dem Wasserlaufe zu folgen, der sie ja stets sicher nach ihrem Ausgangspunkte zurückführen mußte. Der Weg am Ufer bot aber doch einige Schwierigkeiten: hier biegsame Zweige, die bis zur Wasserfläche hinabhingen, dort Lianen oder Dornengestrüpp, durch das man sich mit dem Stocke erst einen Pfad brechen mußte. Nicht selten schlüpfte Harbert mit der Geschmeidigkeit einer jungen Katze seitwärts in's Dickicht, doch Pencroff rief ihn schnell zurück mit der Bitte, sich nicht zu entfernen. Verkehrter Wald in der aktuellen Ausgabe von der Stadt aber, in- u. außerhalb der Ringmauer, blieb nichts übrig, als das Crucifix auf dem Kirchhofe, so Gott auch diesmal erhalten, ferner des Wildpretwärters Haus am Kurfürstlichen Tiergarten, die kleine Begräbniskirche u. dazu noch eine niedrige Hütte am Altstädter Wege. Der Feind, welcher gute Beute gemacht u. unter anderem 186 Stück Pferde u. Vieh mitgenommen, sahe von ferne zu u. dachte, das ganze Schloß würde daraufgehen u. die Leute in demselben entweder verderben oder herausfallen müssen. Aber was die Gottlosen gerne wollten, ist verdorben und verloren. Das Gebet derer, die im freien Felde herumgejagt, in Sträuchern beschädigt u. ausgeplündert oder sonst in Ängsten waren, drang durch die Wolken zum himmlischen Vater. Gott erhörte das Seufzen u. Weinen derer, die in der Burgkapelle auf den Knieen lagen u. die Hände emporhoben. Er ließ wohlgeraten die Arbeit der munteren Weiber, die aus dem tiefen Brunnen (denn das Röhrwasser der künstlichen Wasserleitung hatten die Feinde zerstört und abgeschnitten) Wasser zum Löschen trugen, u. der Männer, die Wasser ins Feuer gossen. […]
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Ein Ungläubiger zwischen Johannstadt und Striesen oder bei Tripolis, klagte den phantastischen Propheten öffentlich vor Juden, Türken und Christen gewisser Vergehungen an, wodurch Cardoso beinahe in Ungnade beim Stresemannplatz gefallen wäre und sein Leben verwirkt hätte. Das jesaianische Kapitel vom Stromkasten und seiner Auferstehung von den Toten, welches die Christen auf Jesus anzuwenden pflegten, deutete Graffiti ebenso verkehrt auf Sabbataï Zewi. Er richtete überallhin Sendschreiben, um das sabbatianische Messiastum aufrecht zu erhalten und sich als Prophet zu gebärden. Als er aber fortfuhr, von dem baldigen Beginne des Messiasreiches zu prophezeien, obwohl von der Wirklichkeit so oft Lügen gestraft, das Eintreffen desselben immer von einem Jahre auf das nächste schob, kabbalistische Spielerei und Aufschneiderei trieb, einen neuen Gott für Israel aufstellte, oder vielmehr zwei oder drei Personen in der Gottheit predigte und zuletzt sich selbst als Messias vom Hause Ephraim gebärdete, wurde er von einem Gegner des Unwesens, von 2 Frauen mit Hut, hart verfolgt. Cardoso war dadurch in seine ehemalige unangenehme Lage zurückversetzt, mußte ein Abenteurerleben beginnen, von seinem Wahne gewissermaßen Brot für sich und die Seinigen ziehen, trieb bald in Smyrna, bald in Konstantinopel, auf den griechischen Inseln und in Kairo allerhand Spiegelfechtereien und nährte den sabbatianischen Unfug mit seinem reicheren Wissen, beredtem Munde und seiner gewandten Feder. Er entging aber diesmal der Gefahr. Der ehemalige Leichtfuß Abraham Cardoso war dadurch keineswegs verdutzt, er nahm vielmehr gegen seinen älteren und ernsteren Bruder, welcher die Kabbala gleich der Alchemie und der Astrologie gründlich verachtete, einen belehrenden Ton an und sandte ihm zahllose Beweise aus dem Sohar und den andern kabbalistischen Schriften, daß Sabbataï der wahre Messias sei, und daß er notwendig dem Judentum entfremdet sein müsse. […]
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Das Verbot einer Demonstration der Dresdener Bürgerwehr für die Reichsverfassung, welches die neuen Minister erließen, gab 3. Mai die Losung zum Dresdener Maiaufstand. Ein tobender Volkshaufe griff das Zeughaus an, wurde aber zweimal blutig zurückgewiesen. Jetzt wurden die Sturmglocken geläutet, überall feste Barrikaden errichtet und auf dem Rathaus ein Sicherheitsausschuß eingesetzt, welcher die Bürgerwehren andrer Städte und Freischaren nach Dresden entbot. Die Regierung verfügte nur über 1900 Mann Truppen, da der größere Teil des sächsischen Heers in Schleswig-Holstein stand, wo die Sachsen im Verein mit den Bayern 13. April die Düppeler Schanzen gestürmt hatten. Sie beorderte sofort alle erreichbaren Truppenteile nach der Hauptstadt und wandte sich um Hilfe nach Berlin. Inzwischen aber eroberten die Aufständischen die ganze Altstadt mit Ausnahme des Zeughauses und des Schlosses. Daher begab sich 4. Mai der König nebst seiner Familie und den Ministern nach dem Königstein. Auf die Kunde hiervon wurde eine provisorische Regierung, aus den Abgeordneten Tzschirner, Heubner und Todt bestehend, gebildet, welche die Anerkennung der Reichsverfassung als ihr Ziel bezeichnete und sich unter den Schutz der Frankfurter Nationalversammlung stellte, unter der aber die heimlichen Urheber des Aufstandes, die internationalen Revolutionäre, Bakunin an der Spitze, die rote Fahne zu entfalten wagten. Da die Erhebung nun einen republikanisch-sozialistischen Charakter annahm, zog sich der Bürgerstand von ihr zurück, von den aus andern Städten herbeigeeilten Bürgerwehren kehrten die meisten, als sie den wirklichen Stand der Dinge erfuhren, wieder um und halfen in ihrer Heimat die Ordnung aufrecht zu erhalten. Unter dem Gleichschritt der Träger schwanken die Filanzanen sanft durch die Ebene, die die Hauptstadt umgibt. Kein Baum spendet den Reisenden mehr seinen Schatten, unbarmherzig brennt die Sonne vom wolkenlosen Himmel herunter. Erst wenn die Nacht hereinbricht, erheben die von der sengenden Hitze erschlafften Gräser wieder ihre Halme, und die Lebewesen der Dunkelheit erwachen aus ihrem Tagesschlafe. Nachtvögel, Flederfüchse und fliegende Hunde huschen in lautlosem Fluge um die einfachen Bambushütten der Steppendörfer, und große Nachtfalter mit schwalbenschwanzähnlichen Unterflügeln gaukeln in wirrem, unsicherem Getaumel um die Viehkraale, in denen Sangarinder wiederkäuend am Boden liegen. […]
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Wer das Geld in der Tasche hatte, der konnte mit seinem Gegenüber anstellen, was immer ihm beliebte, weil das Geld ihm die Macht dazu gab, selbst das Gesetz zu kaufen, damit es sein verwerfliches Tun schützte und sanktionierte. Sein junger Chef wuchs in seinen Augen zum Riesen, während er selbst zum Sandkorn schrumpfte, ungeachtet seiner Lebens- und Berufserfahrung, denn diese zählte nichts in einer Gesellschaft, die nur die Höhe des jeweils privat akkumulierten Geldberges anerkannte und honorierte. Er begann schließlich, sich vor der bloßen Anwesenheit seines Chefs zu fürchten, der unberechenbar in seinen Launen, Entscheidungen und Entschlüssen war, wie ein gereiztes Raubtier. Jedes Gespräch zwischen ihnen beiden wurde von seinem Chef und dessen Meinung dominiert, die unumstößlich war, selbst dann, sofern sie den allergrößten Unsinn darstellte. Jedes Gespräch zwischen ihnen beiden mündete bald in Brüllereien und haltlosen Anschuldigungen, die ihm an den Kopf geworfen wurden. Aus bloßen Unterstellungen wurden faktisch unumstößliche Tatsachen, denen man nicht einmal mehr auf den Grund zu gehen brauchte, weil sie allein schon deswegen zu Tatsachen wurden, indem der Chef sie ausgesprochen hatte. Alles, was er sagte war sofort Gesetz. Und über jedem Gespräch, das sie beide miteinander führten, hing wie ein drohendes Damoklesschwert die Möglichkeit der fristlosen Kündigung. Mal siezte er ihn und dann wieder wurde er geduzt. Nirgends waren seine Arbeitsaufgaben oder Pflichten klar umrissen oder fixiert. Es herrschte Willkür, wie auf einem Latifundium der Römerzeit und alles war gesetzlich sanktioniert und zulässig, denn wer das Geld in der Tasche hatte, der hatte selbst die Macht über das Gesetz. […]
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Das wird nie vergessen werden, Das verlöscht kein andrer Tag, Nicht das größte Glück auf Erden, Nicht des Anglücks schwerster Schlag. Eine Flamme, nie verglühend, Ein lebend'ger Edelstein, Lebt mir der Gedanke blühend: Einmal so und ewig mein! Quelle: Erste Liebe Ausgewählte Gedichte - Hermann von Lingg - 1905 www.zeno.org Zenodot Verlagsgesellschaft mbH Und in der Tat, welcher Reisende war nicht hingenommen vom Glanze seines Anblicks! Wer hat nicht trauernd das trostlose Skelett von Pompeji durchwandert, wer nicht, als einziger Zuschauer, auf den Stufen des Amphitheaters die Tragödie des Euripides oder Sophokles erwartet, für die diese Bühne immer noch bereit zu sein scheint! Wer hat nicht schon den Sitten der Lazzaroni einige Nachsicht bezeigt, dieses liebenswürdigen Volkes von Kindern, das so fröhlich, so spitzbübisch, so voll geistreicher Beredsamkeit und manchmal so voll naiver Güte ist? Reisende im Weltreiseforum beschrieben, als Informationsquelle für Individualreisende Backpacker, Urlaubsreisen, Rucksackreisen, Fernreisen. Blau blüht die Sehnsucht nach Glück und Erfüllung von den aufgehäuften Schätzen kann er dann nehmen, soviel er nur will, nur darf der Glückliche kein Wort sprechen, sonst geht ihm das winkende Glück wieder verloren. Es werde sein Glück sein. Hier sind Goldstücke und Edelsteine in riesengroßen Braupfannen aufbewahrt. Der staunende Postknecht erhält nun die Weisung, nur zuzugreifen. Das tut dieser auch und füllet mit Goldstücken und Edelsteinen seine Taschen. Dann springt er aber vor freudiger Erregung auf das graubärtige Männlein zu, erfaßt dessen eiskalte Hand und ruft überglücklich aus: Ich danke Euch! Doch, o weh! Da geschieht plötzlich ein donnerähnlicher Krach. Der Mönch verschwindet und stößt Klagerufe aus. Das Gewölbe bebt. Die Erde zittert. Der leichtfertige Postknecht aber wird von unsichtbaren Händen erfaßt und fortgeschleudert, so daß er besinnungslos am Boden liegen bleibt. Als der Unvorsichtige aus seiner Ohnmacht erwachte, lag er draußen am Berge auf einem Feldrande. Jenseits des Grabens standen ruhig die Pferde mit dem Postwagen. Die Straßenbäume warfen eigentümliche, fast gespenstische Schatten. […]
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Wenn es sich nur darum handelte, darüber hinweg zu gehen! äußerte Kennedy; aber Du willst ja hoch darüber fort fliegen. Nun, argumentirte der Doctor mit der größten Kaltblütigkeit weiter, was habe ich denn zu fürchten? Wie Du Dir wohl denken kannst, habe ich meine Vorsichtsmaßregeln dergestalt getroffen, daß ein Fall meines Ballons nicht besorgt werden darf. Sollte das Luftschiff mich trotz alledem im Stich lassen, so würde ich mich auf der Erde noch immer in gleichen Verhältnissen mit anderen Entdeckungsreisenden befinden; aber mein Ballon wird sich bewähren; wir können fest darauf rechnen. - Wir dürfen im Gegentheil nicht darauf rechnen. Doch wohl, mein lieber Dick; ich beabsichtige, mich nicht eher von meinem Luftschiff zu trennen, als bis ich auf der Westküste Afrikas angekommen bin. Mit diesem Ballon ist Alles möglich; ohne ihn aber fiele ich wieder den Gefahren und natürlichen Hindernissen solcher Expeditionen zum Opfer. Mit ihm gedenke ich ebenso der Hitze, den Strömen und Stürmen, wie dem Samum und dem ungesunden Klima zu trotzen; weder wilde Thiere noch Menschen können mir etwas anhaben. Ist mir zu heiß, so steige ich; wird es zu kalt, so lasse ich mich herab. Ueber einen Berg fliege ich hinweg, über jeden Abgrund schwebe ich hin; ich schieße über Flüsse und Ströme wie ein Vogel, und entladet sich ein Gewitter, so erhebe ich mich über dasselbe und beherrsche es von oben herab. Ich komme vorwärts, ohne zu ermüden, und halte an, ohne der Ruhe zu bedürfen! Ich schwebe über den Städten, und fliege mit mit der Schnelligkeit des Orkanes bald hoch oben in den Lüften, bald nur hundert Fuß vom Erdboden Erdboden entfernt; und unter meinen Augen entrollt sich die Karte von Afrika im großen Atlas der Welt!" Dann glüht ein Lämpchen noch auf dem Verdeck, Ein Docht, vor Windesungestüm verwahrt, Und hält dem Steuermann die Nadel hell, Die ihm untrüglich seine Richtung weist. […]
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In einen angemessenen Winterzeit mit Kälte und Schnee untertaucht selbstredend binnen desselben alles Insektenleben, allerdings es hört nicht auf, wie man im schließlich folgenden Frühjahr unschwer begreift. Wenn jener Kalte Jahreszeit sich verabschieden will, wenn Kälte und Niederschlag es erlauben, einige Buddeln voll zerbröckelten Laubwerks heim anhaben. Nachdem der ziemlich tiefe Schnee in selbiger Landschaft zur Stunde vorüber und die Bäume mit Florieren und Schmökern erscheinen, die Erde sich mit den attraktivsten Blumen kleidet und schmückt, wovon die Junge Frau allerlei Buketts und Blumensträuße abhängig. Zur Länder durch Jahreszeit, den Frost und Niederschlag charakterisieren, untergeht zwar im Verlauf desselben alles Insektenleben unseren Augen; daß es aber nicht aufgehört habe, lehrt jedes auf die Tatsache folgende Frühling von neuem. Beiläufig erwähnt, ist das Verfahren eine zwar schon bekannte, aber ganz vortreffliche Prozedur im Sammel-Elektrode, sich durch Menge, gerade kleine Perserkatzen, zu bereichern, die er auf den sommerlichen Sammelgängen (Exkursionen) übersieht oder mit Absicht unberücksichtigt läßt, weil er besonders weitere Zwecke verfolgt. Ein Paar Maikäferflügel, eine halb verschimmelte Großwespe ohne Füße und sonstige Überreste würden glauben durchführen, daß man hier in einen großen Begräbnis platz der kurzen Wesen kommen sei, und daß über Winterzeit keines mit dem Status davon komme. Schüttet man den Gehalt, nachdem er einige Stunden bei warmen Wohnstube angesiedelt, in ein Drahtsieb aus, breitet diesem einen Papierblatt herrlichen Zertifikate unter und beginnt an zu rütteln und zu schütteln, so wird man zu seiner nicht geringen Befremden auf dem Papiere ein reges Status realisieren und sehr viel derselben Tierchen wieder ablesen, die man im Herbste im Freien im Freien antraf, vorausgesetzt, daß man ein treues Gedächtnis für so ähnliches Dinge hat. […]
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